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Meckemer Nuß Nr.65

Veröffentlicht am 26.03.2024 in Ortsverein

Reisegruppe der Berlinfahrt

Das Bundespresseamt bietet jeder Bundestagsabgeordneten
und jedem Bundestagsabgeordneten die Möglichkeit ein Kontingent
von Bürgerinnen und Bürger nach Berlin einzuladen,weil man von Seiten des Bundestages
auf diese Weise möglichst vielen Menschen ermöglichen will, die Bundeshauptstadt
samt ihren Institutionen zu besuchen.
Es geht bei diesen Berlinfahrten also nicht um einen herkömmlichen
Städtetrip, sondern darum,dass normale Bürger wie Sie und ich Politik hautnah erleben
können. Die Fahrten sind deshalb vom Bundespresseamtparteineutral durchgeplant und
orientieren sich nicht am touristischen, sondern am politischen Berlin.
Die Programmpunkte können dabei von Fahrt zu Fahrt auch wechseln. Unsere Fahrt fand
Anfang November statt, in unserem Programm wurde deshalb auf die Jährung der schrecklichen
Reichspogromnacht (9.11.1938) und auf dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse
auch auf die Situation der jüdischen Bevölkerung im heutigen Deutschland eingegangen.
Unsere Reise fand über das Kontingent unserer SPD Abgeordneten Isabel Mackensen-Geis (MdB) statt,

deren Büro für die Organisation der Fahrt dem Bundespresseamt zuarbeitete.
Im Vorfeld der Reise wurden unsere Personalien nach Berlin durchgegeben. Mehrmals versicherte
sich Isabel Mackensen-Geis (MdB) persönlich, dass dies geschehen war und, ganz wichtig, dass die gemeldeten
Daten auch exakt den Einträgen im Personalausweis entsprochen haben. Viele Besucher vor
uns hatten wohl vergessen einen nicht benutzten zweiten Vornamen anzugeben und dann
Probleme bei den Sicherheitsüberprüfungen im Bundestag und im Bundeskanzleramt gehabt.

Am 8.11. war es dann soweit, die gesamte Reisegruppe traf sich am späten Morgen am
Hauptbahnhof in Mannheim. Ohne ins Detail gehen zu wollen,die Bahn ist die Bahn und
wir fuhren mit großer Verspätung erst mittags Richtung Berlin ab. Obwohl der ICE die
lange Strecke in Geschwindigkeiten zurücklegte von denen auch der nur träumen kann, brauchten wir bis
nach Berlin dann doch den gesamten Nachmittag. Die Stim-mung konnte das aber nicht trüben,
immerhin gab es viele Mitfahrer kennenzulernen und sich über die Erwartungen an die
Fahrt auszutauschen.

Ich persönlich saß bei Mitreisenden aus Ruppertsberg, von denen einer wohl Hobbywinzer ist und
mich ein wenig in die Materie eingeführt hat. Abends wurden wir in Berlin von einer Mitarbeiterin des Bundespresseamtes
empfangen und zum Abendessen, später zum Hotel gebracht.

Am nächsten Tag hatten wir dann ein volles Programm. Eine Stadtrundfahrt – orientiert an
politischen Gesichtspunkten – brachte uns unter anderem zur Gedenkstätte Deutscher Widerstand
im Bendlerblock. Im Hof des Bendlerblocks wurden am 21.07.1944 einige Mitglieder der
Wehrmacht erschossen, die sich zum Widerstand gegen Hitler zusammengeschlossen hatten.
Der bekannteste dürfte Claus Schenk Graf von Stauffenberg sein, dessen Bombenattentat
auf Hitler in der Wolfsschanze am Morgen des Tages gescheitert war. Danach fuhren
wir zu dem Platz, an dem die großen Bücherverbrennungen stattfanden. Angeblich hätte
hier Erich Kästner inkognito der Verbrennung seiner eigenen Bücher beigewohnt. Was mag
er wohl gedacht haben? Auch hier gibt es heute eine kleine Gedenkstätte.
Nach dem Mittagessen wurden wir im Bundesministerium für Arbeit und Soziales zu einem Informationsgespräch
erwartet. Dies ist ein wirklich beeindruckendes Ministerium, nicht nur das Gebäude, das eigentlich
aus drei Gebäuden aus verschiedenen Epochen verbunden wurde (es soll Flure in der Länge von zusammen knapp
7,4 km haben), sondern auch die dem Ministerium zugeordneten Aufgaben und der Etat sind gewaltig.
Höhepunkt des Tages aber war der Besuch des Bundestages. Nach dem Sicherheitscheck
konnten wir einer Plenarsitzung beiwohnen und wurden von unserer Abgeordneten Isabel Mackensen-
Geis (SPD) zu einer Fragestunde empfangen. Danach hatten wir noch Zeit für eine Begehung der Glaskuppel
und ein Gruppenfoto, bevor es zum Abendessen und anschließend ins Hotel zurückging.
Der dritte Tag unserer Reise hat mit dem Besuch der „Gedenkstätte Berliner Mauer“ begonnen.
Hier bekamen wir einen guten Eindruck davon, wie das geteilte Berlin vor nicht viel mehr
als dreißig Jahren ausgesehen hat, welches Elend die Mauer über unser Land gebracht hatte und wie viele Leute beim Versuch
die Mauer zu überwinden ihr Leben lassen mussten.
Danach fuhren wir zu einer Führung ins Bundeskanzleramt. Unter höchsten Sicherheitsauflagen
durften wir Teile des Hauses besichtigen. Auch an dem Tisch, an dem das Kabinett
seine Beratungen abhält haben wir gestanden. In einem der Flure haben wir übrigens den
Bundeskanzler persönlich getroffen – leider hatte Olaf Scholz aber keine Zeit für ein Schwätzchen.
Zum Abschluss des Tages stand noch ein Besuch der Dauerausstellung
im Jüdischen Museum  auf dem Programm. Die Sicherheitskontrolle am Eingang war ähnlich wie die im
Bundestag - traurig, dass das hier und heute in unserer Mitte nötig zu sein scheint. Die Ausstellung
selbst bezieht sich nicht nur auf die Gräueltaten im dritten Reich, sondern zeigt auch,
was jüdisches Leben ausmacht. Nach einem gemeinsamen Abendessen ging es anschließend
ins Hotel und am nächsten Tag wieder zum Berliner Hauptbahnhof.
Wieder zuhause angekommen  war, denke ich, für alle ausruhen und sacken lassen angesagt.

 

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